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Projekt

Frauengeschichte sichtbar machen

Die Ursprungsidee des Projektes "Frauenorte" der Landesfrauenräte stammt vom Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt und wurde dort im Jahr 2000 initiiert. Es soll die regionale Frauengeschichte sichtbar machen an "Frauenorten", an denen Frauen gewirkt und gelebt haben, denn nach wie vor wird dem Wirken von Frauen zu wenig Beachtung geschenkt. Kaum eine Gedenktafel erzählt von ihren Taten, kaum ein Platz oder eine Straße ziert ihr Name. Das steht ganz im Gegensatz zum Umgang mit bedeutenden männlichen Persönlichkeiten, deren Verdienste gewürdigt werden und deren Andenken damit bewahrt wird. Die Missachtung der Tatsache, dass auch Frauen eine Stadt und ein Land formen und entwickeln, bedeutet zum einen die Fortschreibung der Diskriminierung von Frauen, darüber hinaus aber führt sie auch zu falschen Interpretationen gesellschafts- und kulturpolitischer Entwicklungen. Um die Lebenssituation von Frauen heute zu verstehen und im emanzipatorischen Sinne zu verändern, sind die Lebensgeschichten von Frauen aus der Vergangenheit von immenser Bedeutung - und somit auch die "Frauenorte".

Nun präsentiert auch der Landesfrauenrat Hamburg nach Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg sein Projekt "Frauenorte".
Anders als in den genannten drei Flächenstaaten, die ihre "Frauenorte" auf einer Karte ihres Bundeslandes darstellen, stellt Hamburg als Stadtstaat seine Frauenorte auf einem interaktiven Stadtplan vor. Und anders als die "Frauenorte" der drei genannten Bundesländer, die über eine Zeitspanne von ca. tausend Jahren Lebenswelten von Frauen und einzelne Frauen vorstellen, konzentrieren sich die Hamburger "Frauenorte" auf das Sichtbarmachen von Frauen, Vereinen und Aktionen der Hamburger Frauenbewegungen von Mitte des 19. Jahrhunderts bis Ende der 1990er Jahre. Diese inhaltliche und zeitliche Beschränkung liegt zum einen daran, dass es für Hamburg bereits eine Frauenbiografiendatenbank gibt mit über 1000 Einträgen, die thematisch und auch zeitlich weit gefasst sind (www.hamburg.de/frauenbiografien). Zum anderen aber soll mit der Konzentration der "Frauenorte" Hamburg auf die Aktivitäten der Hamburger Frauenbewegungen der lange Kampf der Frauen um das Menschenrecht auf Gleichberechtigung verdeutlicht werden Dies halten wir für wichtig, da in vielen gesellschafts-politischen Bereichen noch immer nicht das Grundrecht auf Gleichstellung der Frau erreicht ist.

Die visuelle Verdeutlichung und Verdichtung frauenbewegten Lebens und Wirkens durch die im Hamburger Stadtplan kenntlich gemachten "Frauenorte" bekräftigt und verstärkt unsere Forderung nach "Hamburg jetzt gleich" ! -  ein Projekt des Landesfrauenrates und pro:fem mit aktuellen frauenpolitischen Forderungen, von denen einige gar nicht so neu sind, denn so manche Frau und so mancher Verein aus den "Frauenorten" haben schon dafür gekämpft. Deshalb auch nun endlich "Hamburg jetzt gleich!" (www.hamburgjetztgleich.de) für:

  • Aufwertung des Rollenverständnisses von Frauen in Beruf, Familie und Gesellschaft
  • Abbau von Frauenarmut
  • keine körperliche, verbale und sexuelle Gewalt an Frauen
  • Förderung weiblicher Gesundheit
  • Umsetzung von Gender Mainstreaming zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter
  • Einführung und Kontrolle einer geschlechtergerechten Haushaltsführung
  • Paritätische Besetzung der Parlamente und Gremien